Politik mit der Bevölkerung – nicht gegen sie

Immer öfter werden Stimmen laut, die sich von der Politik nicht gehört und nicht mitgenommen fühlen. Meist fühlen die Menschen sich vor vollendete Tatsachen gestellt und haben das Gefühl, dass „die da oben ja eh machen was sie wollen“. Dass dieses Gefühl nachvollziehbar sein kann, merken momentan auch die Bürgerinnen und Bürger aus Krekel und Rüth. So waren die meisten sprachlos, als Ortsvorsteher Hans-Dieter Schäfer und Stellvertreter Bastian Rupp am vergangenen Sonntag mit einer Unterschriftenliste vor ihrer Haustür standen, im Anhang ein selbst formulierter Forderungskatalog, der Haushaltsantrag Nummer 21 der CDU vom 08.02.2021 und die Äußerungen von Herrn Bürgermeister Esser zu diesem Sachverhalt. Explizit fordert die CDU in ihrem Antrag die Nutzungsänderung bzw. Umwandlung des Sportplatzes in Rüth in ein Baugebiet. Rücksprachen mit der Bevölkerung oder dem zuständigen Ortsvorsteher scheinen hier als überflüssig angesehen zu werden. In eine ähnliche Kerbe schlug Bürgermeister Esser im Rahmen von Haushaltsberatungen. Seitens der FDP bereits im Dezember 2020 gemachte Vorschläge zur Nutzung gemeindeeigener Flächen am Rüther Ortsrand und zwischen den Ortslagen Rüth und „Unterkrekel“ fanden leider kein Gehör. Einfacher sei es, den Sportplatz als Baugebiet zu erschließen, wobei dort „…mindestens 20 Wohneinheiten geschaffen werden. Drunter fangen wir nicht an.“ so Bürgermeister Esser. Ob das bewusste Handeln gegen den Widerstand der Bevölkerung zu einem Vertrauensgewinn für die Kaller Kommunalpolitik sorgt, wagen wir zu bezweifeln. Die FDP Kall ist der Meinung, gezielt Flächen in den Ortslagen zu vermarkten, ob erschlossen oder unerschlossen. Gründe für und gegen Bebauung sind zahlreich, nicht nur in Krekel. Aufgabe der Politik sollte es sein, die Bürger abzuholen und in deren Interesse aufzutreten und zu argumentieren. Die Bürgerinnen und Bürger geben diesem Vorschlag Recht, die Unterschriftenaktion hat eine überaus positive Resonanz. Ortsvorsteher und Stellvertreter werden in den kommenden Tagen noch bei den nicht befragten Haushalten in Krekel und Rüth vorstellig werden, um auch deren Meinung zu diesem wichtigen Thema aufzunehmen. Wir hoffen, dass sowohl die Verwaltung als auch die Kaller Ratsvertreter diesen Stimmen Gehör schenken werden.